Archiv der Kategorie: FrameMaker

FrameMaker 10.0.2 / 10.0.3

Nach weiteren fünf Monaten ist das zweite Patch-Release für FrameMaker 10 verfügbar. Fünf Monate sind seit dem Release vergangen und aus 10.0.1.402 wird 10.0.2.419. Weiterlesen

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Miramo kostenlos, warum?

Das Publishing-Tool Miramo kostet eigentlich €9500 und mehr. Die Miramo Personal Edition ist kostenlos, aber warum?

Vielleicht hilft ein kleiner Blick darauf, wie das Tool funktioniert. Alleine durch das Studium der mit Business-Lingo überfrachteten Webseiten wird das nicht ohne Weiteres klar.

Begonnen hat Miramo mit der Aufbereitung von Datenbank-Exporten in Textform. Diese wurden durch das Tool aufbereitet und schließlich mit einem FrameMaker-Template (einem leeren MIF-Dokument) zusammengeführt um so ein gefülltes Dokument zu erstellen. Etwas zeitgemäßer ist die Verwendung von XML als Ausgangsformat, wofür es auf der Webseite tatsächlich ein konkretes Beispiel gibt:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>
<MiramoXML Tfile="template.mif" Opdf="output.pdf" >
  <P format="bodyText">Hello World</P>
</MiramoXML>

Dieses MiramoXML wird zum Beispiel mit einer XSL-Transformation erstellt und enthält letztlich den gewünschte FrameMaker-Textfluss – also die Reihe von Absätzen mit allen enthaltenen Texten, Formaten, Tabellen, Abbildungen. Dahinter steckt eine gewisse einmalige Fleißarbeit, das Ergebnis ist ein ziemlich performantes System, mit dem sich den Regeln entsprechende formatbasierte FrameMaker-Dokumente erstellen lassen. Die können anschließend mit FrameMaker weiter bearbeitet oder (über FrameMaker und Distiller) als PDF gespeichert werden.

Die Konkurrenz

Der natürliche Konkurrent dieses Verfahrens sind XSL-FO-Prozessoren, bei denen der manuelle Eingriff wegfällt und dafür auch keine FrameMaker-Lizenz benötigt wird. Zudem sind die kommerziellen Versionen dieser Prozessoren günstiger, erst recht wenn man zu Miramo auch noch einen Lizenz für FrameMaker Server hinzurechnet. Vor daher ist Miramo also unter Druck.

Aber was ist mit der tollen Leistungsangabe auf http://www.miramox.com/?

Using Adobe’s high-end DTP package FrameMaker®, Miramo can produce documents at a rate of tens of thousands of pages per hour or over a million pages overnight.

1.000.000 Seiten pro Nacht sind bei einer großzügig berechneten Nacht von 16 Stunden immer noch 62.500 Seiten/Stunde. Ich durfte einmal ein hochgezüchtetes PDF-Publishing-Verfahren mit mehreren parallel arbeitenden FrameMaker-Instanzen bewundern, welches aus XML-Daten ca. 2.000 PDF-Seiten pro Stunde produzieren konnte. Bei den Miramo-Zahlen kann es sich folglich nur um die Zurverfügungstellung von FrameMaker-Dokumenten mit dem erwähnten Seitenumfang handeln. Marketing-Lingo also, das verschatten will, dass es völlig unmöglich ist, solche Volumina a) manuell nachzubearbeiten und b) auch nur annähernd in dieser Geschwindigkeit über PostScript und Distiller nach PDF zu speichern.

Ein einzelner XSL-FO-Prozessor kann auf Basis eines Praxistests mit einem durchschnittlichen Handbuch ca. 100–150 Seiten/Minute, also 6.000 Seiten/Stunde produzieren.

Mein Fazit

Wenn also die Informationen bereits in XML vorliegen und wenn große Volumina als PDF publiziert werden sollen, warum sollte jemand auf eine proprietäre Lösung wie Miramo mit FrameMaker und Distiller setzen, statt XSL-FO einzusetzen, wo es sogar die Auswahl zwischen verschiedenen Tool-Anbieter gibt (Apache FOP, Antennahouse Formatter, RenderX XEP)?

Aha, deshalb ist Miramo PE kostenlos…

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Versionsvergleich und schlaue Fragen

Adobe hat einen (lange überfälligen) Vergleich der FrameMaker-Versionen 7.2 – 10 auf der Produktwebseite veröffentlicht, der den Eindruck hinterlässt, dass FrameMaker 7 ja wohl gar nichts konnte, sehen Sie selbst: Upgrade-Leitfaden FrameMaker.

Natürlich wissen wir über Vergleichstabellen Bescheid, alle Features, die es seit Jahrzehnten gibt und an denen auch nichts verbessert wurde, tauchen hier einfach nicht auf. Das erinnert mich an einen Leitfaden zur Produkt-Evaluation aus den 1990ern, für FrameMaker 3. Die folgende Liste der Fragen ist lang, Weiterlesen

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Breiter, schneller, bunter

Einfache Graupappe mit einem lieblosen Kartoffeldruck ist […] immer weniger gefragt.

So tönt es aus dem Off bei einem Produktvideo zu den weltgrößten Bogenoffsetdruckmaschinen Rapida 185 und Rapida 205 der Koenig & Bauer AG (KBA) aus dem Werk Radebeul bei Dresden. KBA gilt auch als der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt. Die YouTube-Playlist können Sie hier starten: Playlist Rapida 185 / 205 (de) (ignorieren Sie bitte die auf Dauer etwas aufdringliche Hintergrund-Muzak).

Warum erwähne ich das?

Zum einen sehe ich uns in der Dokumentation alle als Jünger der Gutenbergschen Technik, und die Maximierung auf Bögen von über zwei Meter Breite zeigt, wie weit diese Idee reichte.

Zum anderen wird in diesen Videos ein Menge durchaus geheimnisvoller Fachbegriffe verwendet, schreit das nicht nach sauberer Terminologiearbeit?

Zudem wird die Dokumentation für diese Maschinen tatsächlich mit FrameMaker erstellt, hätten Sie daran gezweifelt?

Und schließlich bin ich persönlich schon neben so einem viele Meter langen Ungetüm in der Werkshalle gestanden, das war überaus beeindruckend!

Und last but not least beeindruckt mich, wie das Unternehmen diese Filme in vier Sprachen produziert. Wir haben zwar alle nie so Recht an das papierlose Büro geglaubt, aber die Druckindustrie steht doch vor gewaltigen Herausforderungen, die hier aber durch Innovation mutig angegangen werden. Bravo!

Und noch eines…

Dass man mit Lacktürmen auch Düfte auftragen kann, lässt folgendes Video erahnen. Ab 2:15 geht es um den Druckprozess und bei ca. 2:30 erkennen Eingeweihte, dass es sich um eine (ältere) KBA-Maschine handelt; bewundern Sie auch den Weg des an der Maschine entlanglaufenden Bedieners:

Rätsel: Warum nimmt dieser Betrieb die Lackierung (mit oder ohne Duft) nicht gleich in der Druckmaschine vor? Bräuchten sie dafür eine neuere KBA Rapida?

Quizfrage: In der Folge »Rapida 185 / 205 Druck- und Farbwerke« der oben angegebenen Video-Playlist gibt es im Sprechertext einen Fehler. Bitte zunächst kodiert antworten, damit es spannend bleibt (z.B. durch Angabe der betroffenen Buchstaben im Sprechertext).

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ExtendScript-Dokumentation verbessert

Vor wenigen Tagen hat das Team von Adobe zwei wichtige Ergänzungen für zukünftige (und sich schon jetzt damit plagende) Skript-Programmierer veröffentlicht, siehe ExtendScript: Dokumentation stark verbessert.

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Hauptmenü entschlacken

Vor allem bei Beamer-Präsentation mit (nur) 1024×768 Pixeln fällt auf, dass das Hauptmenü von FrameMaker insbesondere in der deutschen Fassung seeehr lang ist. Besonders wenn Sie FrameMaker (Strukturiert) verwenden. Wenn ich Programm-Symbol, Menüleiste, UI-Menü und Arbeitsbereiche-Menü in einer Zeile haben möchte, brauche ich ca. 1600 Pixel.

(anklicken für volle Breite)

Zugegeben: Scripts und FS kommen von FrameScript (aber geht es ohne?) und AXCM sowie InsetPlus sind weitere Plug-ins.

Übersicht schaffen im Hauptmenü

In der Regel werden Sie entweder mit S1000D oder mit DITA oder ohne beides arbeiten, aber nicht mit allem (auf einmal…?). Aber viele von uns können auf einige Menüpunkte verzichten, als da wären (nach Länge geordnet):

FrameScript bzw. ElmScript

Dieses Plug-in ist für viele unverzichtbar, aber der Platzbedarf im Menü lässt sich leicht einschränken. Wählen Sie FrameScript > Options, Menu Customization. Hier können Sie den Menubar Text frei wählen und sogar abschalten:

Schriftmenüs verbergen uns von diesem lästigen Menü befreit, können sämtliche zusätzliche Menüpunkte mit dem kostenlosen Skript von ITL namens »Plug-in-Menüs gruppieren« verwaltet werden. Für manchen lohnt es sich allein deswegen eine Registrierung als Benutzer bei ITL. Das Skript ist samt Beschreibung zu finden auf:

Auf diese Weise optimiert, lande ich bei 1309 Pixel:

Wie zu sehen ist, wird das Menü DITA von diesem Skript nicht erwischt. Wenn ich dies nach der unten geschilderten Methode deaktiviere, passt mein Hauptmenü in 1280 Pixel:

RoboHelp

Öffnen Sie im Explorer das Verzeichnis, in dem FrameMaker installiert ist, z.B. C:\Program Files (x86)\Adobe\AdobeFrameMaker10\*. Im Unterverzeichnis fminit\Plugins\ finden Sie Plug-ins, die automatisch installiert werden. Ändern Sie die Dateinamenserweiterung von RHFrameMakerServer10.dll zum Beispiel zu .dll_not* und nach einem Neustart wird dies Plug-in und damit der dazu gehörende Menüpunkt nicht mehr geladen.

S1000D

Öffnen Sie im FrameMaker-Installationsverzeichnis das Unterverzeichnis startup; die darin befindlichen ExtendScript-Skripte werden beim Start von FrameMaker ausgeführt. Ändern Sie die Dateinamenserweiterung von s1000dMenu.jsxbin zum Beispiel zu .jsxbin_not und nach einem Neustart wird dieses Skript nicht mehr ausgeführt und damit der dazu gehörende Menüpunkt nicht mehr eingerichtet.

DITA

Öffnen Sie aus dem Profilverzeichnis die Datei %appdata%\Adobe\FrameMaker\10\maker.ini und suchen Sie den Abschnitt [APIClients]. Wenn dieser noch nicht vorhanden ist, fügen Sie diesen Eintrag am Ende der Datei hinzu. Ergänzen Sie ihn um zwei Leereinträge für die DITA-Plug-ins:

[APIClients]
ditafm=
ditafm_app=

Das führt beim Neustart von FrameMaker zwar zu zwei Meldungen im Fenster FrameMaker-Konsole, ist aber technisch »sauberer«, als eine Änderung der maker.ini im Programmverzeichnis, da diese je nach Benutzerrechen in ein Schattenverzeichnis (VirtualStore) umgeleitet wird.

CMS

Legen Sie zum Beispiel auf Ihrem Desktop eine neue Datei customui.cfg mit folgendem Inhalt an:

>

Anschließend bewegen Sie diese Datei in den Ordner C:\Program Files (x86)\Adobe\AdobeFrameMaker10\fminit\configui\*. Warum so umständlich? Weil Sie nur auf diesem Weg aufgefordert werden gegebenenfalls das Administrator-Passwort einzugeben, direkt aus einem Texteditor kann es sein, dass die Datei im Schattenverzeichnis (VirtualStore)* gespeichert wird – ohne dass Sie das mitbekommen!

Weitere Menüs von Plug-ins

Was aber nun mit AXCM, InsetPlus, FrameSLT und den vielen anderen Menüeinträgen extrem nützlicher Plug-ins? Da kenne ich nur die Lösung mit dem Skript, siehe oben.

Konnte ich Ihnen mit diesen Tipps helfen?

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TCS Sprechstunde

Neulich erst schrieb ich leicht erstaunt und durchaus erfreut in Neue Offenheit über die Aktivitäten von Adobe in FrameMaker-Entwickler-Foren.

Heute wird das getoppt von der Ankündigung eines »Monthly Online Community Gathering« unter dem Titel Ask the Adobe Technical Communication Team. An jedem dritten Donnerstag im MontagMonat um 8:30 PST (zur Zeit 17:30 MESZ) soll es eine Art Sprechstunde geben, rund um die Technical Communication Suite. Es soll keine Registrierung nötig sein, natürlich wird das in Englisch stattfinden, aber das Engagement aus Indien (dort ist es dann immerhin 21:00!) ist doch toll. Erster Termin: 18.8.2011, 17:30h

Natürlich geht es Adobe auch darum, zu hören, welche Wünsche die Anwender so haben, um die Produkte so weiter zu entwickeln, dass möglichst viele Updates gekauft werden. Aber wenn sich das Produkt dabei verbessert, warum nicht?

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Attribut-basiertes Filtern

Mit FrameMaker 10 hat Adobe bei dieser Funktion in zweierlei Hinsicht nachgebessert:

  • Sie können gewählte Einstellungen über den Format-Import in andere Dateien importieren
  • Sie können nun auch Attribute mit mehreren Werten auswerten

Das letzte will ich kurz erläutern. Aus Ihrer Master-Dokumentation sollen zum Beispiel Handbücher für drei Produktvarianten A, B und C entstehen. Dann gibt es zwangsläufig Texte, die allgemein gültig sind, einige sind speziell nur für eine Variante (A, B, C), andere wiederum für zwei der drei Varianten (AB, BC, AC). Bislang mussten Sie die möglichen Kombinationen ausmultiplizieren, um all diese Fälle abdecken zu können. Jetzt gibt es neue Operatoren, mit denen neben dem Fall Attribut enthält den Wert auch Attribut enthält irgendeinen Wert (ANY) und Attribut enthält nur bestimmte Werte abgefragt werden können. Die Detail finden sich in folgendem Blog-Beitrag:

Ein wenig rätsele ich, weshalb Adobe sich innerhalb der inkonsistent umgesetzten Boole’schen Algebra dann noch einmal eine eigene Syntax mit dem Operator # ausgedacht hat. Denn es gibt bereits einen Standard, mit dem man sogar viel mehr machen kann, als Attributwerte abzufragen: XPath. Und XPath-basierende Ausdrücke können Sie mit dem nach wie vor kostenlosen Plug-in AXCM verwenden (welches auch sonst deutlich flexibler ist):

Adobe FBA¹ AXCM Ausdruck
platform = „win“ *[@platform = „win“]
platform #ANY *[@platform != „“]
platform # „win“ „unix“ *[contains(„win unix“, @platform) or contains(„unix win“, @platform)]

Der dritte Fall sieht zwar in XPath komplizierter aus, aber wenn Sie sich einmal an die Logik gewöhnt haben – die Sie auch in anderen XML-basierten Umgebungen brauchen können! – werden Sie feststellen, dass die Mächtigkeit von XPath diesen Extra-Aufwand ohne weiteres wert ist. Weitere Informationen zu AXCM finden Sie hier:

¹: FBA = Filter By Attribute

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FrameMaker 10.0.1

Bei FrameMaker 9 war nach zwei Monaten das erste Patch-Release verfügbar, jetzt ist es auch bei FrameMaker 10 so weit. Fünf Monate sind seit dem Release vergangen und aus 10.0.0.388 wird 10.0.1.402.

Zu den addressierten Themen gehören (eine subjektive Auswahl):

  • Print to PDF command now ask PDF destination even for 64 bit machines.
  • FrameMaker 10 used to crash on performing spell-check on files having unicode quotation marks i.e. U+2018, U+2019, U+201C, ,U+201D in user dictionary. This has been now fixed.
  • Earlier fonts that contain CJK character sets were not showing correct hyphenation for certain words. This has been fixed now.
  • FrameMaker 10 used to crash on using Ctrl+F4 to close Book files. This has been fixed.
  • FrameMaker was unable to save book, containing files with SVG reference, to XML. This has been fixed.
  • Some ExtendScript API’s in FrameMaker had memory leaks. This has been fixed.
  • ExtendScript’s „ObjectValid()“ function returned false for each table when we get a list of tables using GetText(). This has been fixed.
  • ExtendScript sample „BookMIFWash“ had some errors. This has been fixed.
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Neue Offenheit!

Es ist kein Fragezeichen in der Überschrift! In diversen Foren sind seit einiger Zeit verstärkt Adobe-Mitarbeiter aus dem FrameMaker-Team präsent, eine durchweg begrüßenswerte Sache. Richtig essentiell ist dies im seit 2004 bestehenden Entwickler-Forum frame_dev, wo Fragen rund um die FDK-Programmierung diskutiert werden.

Auch in den offiziellen Adobe-Foren gibt es immer wieder Beiträge aus Indien.

In Folge der Einführung von ExtendScript mit FrameMaker 10 ist nun auch ein Forum FrameMaker Scripting genau für dieses Thema eingerichtet worden. Was aber leider noch nichts daran ändert, dass eine vernünftige und vollständige Dokumentation dieser Programmierschnittstelle noch überfällig ist. Oh, jetzt habe ich Wasser in den Wein gekippt…

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