Archiv der Kategorie: Tools

Onlinehilfe 2.0 – endlich!

Adobe Help Viewer Icon

Vom Web 2.0 haben Sie sicher schon zu oft gehört: Ein weiteres Buzzword im nie versiegenden Strom hochgeschwemmter, kurzlebiger Ideen (siehe auch Gartner Hype Cycle)? Aber Onlinehilfe 2.0 sollte Sie schon interessieren. Leider hat sich seit der Veröffentlichung der MS HTML Help (mit Internet Explorer 4 im Jahr 1997) auf dem Gebiet der Onlinehilfe nichts mehr getan und auch die Weiterentwicklung dieses Hilfeformats ist seit 2001 beendet. Die CHM-Hilfen sind weder Unicode-fähig und durch das Schließen von IE-Sicherheitslücken Zug um Zug technisch beschnitten worden. Microsofts eigene Weiterentwicklung (Microsoft Help 2) wurde nie als generelle Hilfeplattform veröffentlicht.

Es war also höchste Zeit, dass sich hier etwas tut!

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Flash- und HTML-basierten, betriebssystemübergreifenden Plattform Adobe AIR erkannten einige helle Köpfe im RoboHelp-Team das Potential dieser Plattform für Onlinehilfen. Und noch bevor die Anwender der kreativen Adobe-Anwendungen in den Genuss des Adobe Help Viewer 2 kommen, können alle Anwender von FrameMaker 9, RoboHelp 8, Captivate 4 (also den Kern-Anwendungen der Technical Communication Suite 2) dies bereits testen. Und das Feedback mancher Anwender lautet: »Genau so etwas will ich für meine Software auch haben!«

Adobe Help Viewer 2 mit der FrameMaker-Hilfe

Übrigens: Der Adobe Help Viewer 2 ist mit Hilfe des Open Source Frameworks Flex programmiert, Sie wären für eine eigene Lösung keinesfalls auf Adobe-Anwendungen angewiesen.

Diese Hilfe bietet nicht nur alles, was Sie bisher in den CHM-Hilfen auch schon hatten, sondern einiges mehr:

  • HTML-Ansicht der Hilfethemen
  • Baum-Ansicht des Inhaltsverzeichnisses
  • Volltextsuche
  • Kein alphabetisches Stichwortverzeichnis, dies ist aber keine technische Einschränkung
  • Link zur PDF-Fassung des Benutzerhandbuchs
  • Offline- und Online-Modus, bei dem Sie auf die aktuelle Fassung der Onlinehilfe auf http://help.adobe.com/ zugreifen
  • Lokale Kommentare, die nur Sie sehen
  • Öffentliche Kommentare, die Sie über die Online-Fassung mit anderen Anwendern teilen
  • Integration weiterer Quellen in die Suche
  • Speichern von Favoriten, auch Web-Adressen außerhalb der Onlinehilfe
  • Abrufen von RSS-Feeds

Wie können Sie selbst solche Hilfen erstellen?

Der von Adobe beabsichtigte Weg ist natürlich der Einsatz von RoboHelp 8, wobei es dort auch zwei Möglichkeiten gibt:

  • Eine komplette Hilfe als AIR-Applikation erstellen, oder
  • einen AIR-Player erzeugen, der separat liegende HTML-Dateien anzeigt; so ist es mit dem Adobe Help Viewer 2 gelöst.

Wenn Sie in einer oder für eine Software-Firma arbeiten, möchte ich Ihnen raten, die eigene Entwicklung eines Help Viewers auf Basis von AIR in Erwägung zu ziehen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Ressourcen rund um Flex und auch mehr und mehr Beispiele, wie solche Applikationen aussehen können. Eines der schönen und sehr funktionalen Beispiele ist der Times Reader für die Anzeige der Onlineausgabe der New York Times, siehe »Zeitung 2.0«.

Auf geht’s!

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Der Zauber schmallaufender Schriften

Schlaue Leute wollen herausgefunden haben, dass Excel (und andere Tabellenkalkulationen) für viel mehr als nur für Berechnungen verwendet werden. (Ich kann das bestätigen!) Und dabei werden natürlich nicht nur Zahlen sondern auch Texte verwendet, die dann nie in die Spalten passen. Bevor ich hier weiter exkursiere1: Viel zu lange Worte gibt es in der technischen Dokumentation oft auch in Tabellen. Oder anders: Der Text in schmalen Tabellenspalten ist oft ein Grund, weshalb Dokumente nach der Übersetzung nochmals genau angesehen werden müssen, um Zwangsumbrüche zu erkennen und zu beheben.

Die Lösung für dieses Problem diese Herausforderung kann ein schmallaufender Font sein; natürlich darf darunter die Lesbarkeit nicht leiden. Der bekannte Schriftgestalter Erik Spiekermann hat sich dieses Themas angenommen und eine Schrift herausgegeben, die auf diese Anforderungen abgestimmt ist: Axel.

Jetzt sprechen Sie das einmal englisch aus: Äksl (dt. meist [ˈɛksl̩], eigentlich [ɪkˈsel]2) … Aah, Nachtigall, ick hör‘ dir trapsen!3

Sie können diese Schrift in den Überschriften meiner Beiträge bewundern, denn das Einbetten in Webseiten ist erlaubt. Es gibt die Schnitte:

Axel-Regular 0123 Die heiße Sonne
Axel-Bold 0123 Die heiße Sonne

und als Auszeichnungsschnitte nicht die Kursive sondern Kapitälchen (»small capitals«):

Axel SC-Regular 0123 Die heiße Sonne
Axel SC-Bold 0123 Die heiße Sonne

Oops, falls Sie weder mit Safari noch mit Internet Explorer diese Seite besuchen: Hier im Bild, wie die Textbeispiele (mit Safari) aussehen:

Beispiele der eingebetteten Schriftart »Axel«

Die Schrift enthält (derzeit) nur die Zeichen der westlichen Windows- und Mac-OS-Codepage, was aber für Büroanwendungen hierzulande reichen dürfte. Und nun der Hammer: Alle vier Schnitte sind noch bis zum 30.6.2009 zum Impulskaufpreis von
€ 9,90
(für 1-5 Arbeitsplätze, zzgl. USt.) bei Fontshop erhältlich:

Ich bin meinem Impuls erlegen, wie mancher an meiner Webseite sehen kann.

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Vorgabeseiten zuweisen

Wann immer Sie mit FrameMaker die »automatische Vorgabeseitenzuweisung« nutzen, müssen Sie einen Warn-Dialog bestätigen. Wie Sie sich hier das Leben erleichtern können (insbesondere bei automatisierten Prozessen), habe ich auf framescript.eu beschrieben:

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Webworks Publisher wird getilgt

Quadralay teilt mit (Quelle):

WebWorks Legacy Product Downloads
As announced on WebWorks.com in March, from July 1, 2008 (2 years after the product was declared „end of life“) all traces of the legacy WebWorks Products, versions 8.6 and earlier, will be removed from our active corporate servers. Replacement downloads will no longer be available.

Wer nun also noch Webworks Publisher 2003 nutzt und auf den sorgfältig aufbewahrten Installations-CDs natürlich nicht die jeweils letzte Patch-Version (die mit den meisten korrigierten Fehlern) hat, schaut für den Fall einer Neuinstallation in die Röhre, wenn sich nicht irgendwo der Download des aktualisierten Installers findet. War der nicht auf dem Rechner, der neulich noch dort drüben in der Ecke…

Naja, vielleicht findet sich ein Kollege, der dann helfen kann 😉 – 😉

Ich finde es unmöglich, wenn Software-Hersteller einem keinen älteren Versionen mehr verkaufen wollen und dann auch noch den Download der alten Installationsprogramme untersagen! Wir reden hier von Software die oft genug in Prozesse eingebunden ist, die oft mit großen Aufwand ins Leben gerufen wurden und die man nicht alle paar Jahre (oder Monate) neu erfindet. Leider haben wir oft keine Alternative beim Hersteller, und so ist es nur folgerichtig, wenn Open-Source-Software ins Blickfeld kommt.

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RIA mit AIR auf jedem Desktop

Heute hat Adobe offiziell Adobe AIR (Adobe Integrated Runtime) und die dazugehörende Entwicklungsumgebung Flex 3 veröffentlicht. Was steckt dahinter?

Adobe AIR Logo

AIR kann man als Mischung von Flash-Player und Java betrachten; vom Flash-Player stammt die Design-Komponente und die webbasierte Interaktion mit Servern, wie bei Java steht – nach einmaliger Installation der Runtime – eine Plattform für beliebige Desktop-Applikationen zur Verfügung: für Windows, Mac OS und demnächst auch Linux. Auch PDF soll sich leicht integrieren lassen, dazu fehlen allerdings noch Beispiele. Hervorgehoben werden insbesondere die Möglichkeiten, die AIR-Anwendungen in der Offline/Online-Synchronisation bieten. Daher hat AIR auch den Bezug zu RIA (Rich Internet Application), ein genialer Marketing-Schachzug!

Ob es Adobe gelingen wird, nach dem Acrobat Reader und dem mit Macromedia eingekauften Flash ein drittes Tool auf quasi sämtliche Rechner der Welt zu bringen. Die Chancen stehen nicht schlecht, es hängt aber wie so oft davon ab, ob es gelingt ansprechende, Nutzen schaffende Lösungen zu präsentieren. Mir fallen dazu schon ein paar Sachen ein…

Auf dem Adobe AIR Marketplace kann man sich einen Überblick über bisherige Entwicklungen verschaffen:

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Tools für Publisher: PopChar 3.3

Bereits kürzlich lobte ich dieses Werkzeug nicht nur für Unicode-interessierte Publisher. Die auffälligste Neuerung der Version 3.3 ist die (in der Mac-OS-Version schon länger vorhandene) Lupe, mit der man eine Vergrößerung des aktuellen Zeichens sehen kann.

Dass dies bei chinesischen, thailändischen oder anderen kleingliederigen Zeichen nützlich ist, leuchtet unmittelbar ein. Aber auch die genauere Bestimmung der Form von Anführungszeichen bewahrt vor Falscheingaben:

Zeichenvergrößerung in PopChar für Windows, Version 3.3

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Tools für Publisher: PopChar

Nicht nur der Einzug von FrameMaker 8 mit der Unicode-Unterstützung lässt Tools in den Fokus treten, die folgendes leisten:

  • Über welche Zeichen verfügt ein Font, welche Sprachen kann ich damit schreiben?
  • Wie gebe ich diese Zeichen ein?

PopChar ist mir noch aus seligen Mac-Tagen bekannt und feiert derzeit 20-jähriges Jubiläum. Wobei ich mich nicht erinnern kann, ob ich es seinerzeit, Anfang der 1990er Jahre auch gekauft hatte (oder überhaupt kaufen musste). Aber das Programm ist nach wie vor verfügbar und zwar – wie es sich gehört – in Versionen für Mac OS und für Windows.

PopCharWin: Auswahl des Zeichens »tcaron«

Natürlich stellt sich die Frage, was dieses Tool besser kann als die mit Windows geliefert Zeichentabelle?

  • Aktivierung per Tastenkürzel
  • In einigen Programmen: Automatische Auswahl des aktuellen Fonts
  • Zeichen direkt im Dokument einfügen als Unicode-Zeichen (mit oder ohne Schriftformatierung) oder HTML-Entität
  • Automatisch Fenster schließen oder in den Hintergrund treten nach der Auswahl eines Zeichens
  • Einstellbare Darstellungsgröße der Zeichen
  • Gruppierung der Zeichen nicht nur nach Unicode-Block sondern auch nach Sprachfamilien
  • Hervorhebung der zuletzt verwendeten Zeichen

Neben den effizienten Auswahlverfahren kommt auch die Information nicht zu kurz, denn bei zugeklappten Unicode-Blöcken kann man auf Anhieb erkennen, in welchen Bereichen ein Font Zeichen enthält.

PopCharWin: Font-Übersicht nach Unicode-Blöcken

Mit Hilfe des Tools kann man auch in altbekannten Fonts Zeichen entdecken, für die man sonst immer auf Wingdings oder Zapf Dingbats zugegriffen hat; wer ganz schlau ist, schafft sich einen firmenspezifischen Font an, in den die benötigten Aufzählungszeichen etc. bereits eingebaut sind.

PopCharWin: Dingbats im Font »Arial«

Fazit

Eine rundum gelungene Lösung, die bis zum 31.12.2007 mit 25% Rabatt zu erwerben ist. Die Einzellizenz kostet im Onlineshop sonst €29,99 zzgl. USt. (Mengenrabatte möglich).

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Die Frame-Alternative?

Seit geraumer Zeit (ich kann mich gar nicht erinnern, ob das Marketing erst seit einem Jahr oder schon zwei Jahre lang läuft?) bewirbt MadCap die bevorstehende Veröffentlichung von Blaze. Jetzt ist auf der Website zu lesen, dass es Ende 2007 so weit wäre… Aber wie komme ich darauf? Nun, ich erhielt heute den Link zu einer Umfrage von MadCap, bei der sie doch wissen wollen, was mir an FrameMaker (oder Word) nicht gefällt und dank welcher Funktion ich zu einem anderen Werkzeug wechseln würde. Beispiele der Fragen:

I like using FrameMaker:
○ Very much ○ A lot ○ Somewhat ○ Not much ○ I hate it
FrameMaker meets all my content development needs:
○ True ○ False
I would use another tool if it better met my needs:
○ Yes ○ No
Think of the features in FrameMaker. Now provide your thoughts for this question. I wish FrameMaker did the following: …

Leute! Wenn euch das erst heute interessiert, wann fangt ihr denn mit der Entwicklung an?

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Single-sourcing based on Flare?

In a blog entry by Alistair Christie I read about certain difficulties with the FrameMaker output from MadCap Flare. I didn’t even know there was such a feature… I had to comment on this:

So you want to do single-sourcing and want to have decent layout in PDF files? How dare you… 🙂

For single-source workflows I always recommend to start with a classic DTP application including page layout features. It is a lot easier to convert such documents into any HTML-based online format (by throwing away all those ›keep with next/previous paragraph‹, ›start a new page here‹, ›make a discretionary hyphen there‹ stuff) than the other way. Even the most advanced XSL-FO programming cannot forsee the intricate layout restrictions of a fixed page size (admitted: unless the layout is highly regular).

So, going from RoboHelp, Flare, or other online-help creation tools to print publishing is harder than going from FrameMaker (or Word, if you need a challenge) to HTML.

I am not surprised.

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Branchen-Gerüchte

In diesem Jahr kann ich leider nicht an der WritersUA Conference teilnehmen, aber das hindert mich nicht daran, die Konferenz via Äußerungen von Besuchern zu verfolgen.

Char James-Tanny berichtet zum Beispiel in ihrem Blog:

Speaking of new features… RoboHelp will support both Windows Vista and Office 2007 in their next release, due out before the end of the year. I also heard today that Frame 8 will go to beta sometime in the next several months, and that a new product (kinda-sorta similar to RoboHelp for Frame) is under development. No news yet on the feature set, but that’s OK… I can wait until it’s released.

Darauf aufmerksam geworden bin ich durch Sarah O’Keefe, die in ihrem Beitrag auch nochmal erläutert, warum bestimmte Kreise nicht offen über das (Wenige) reden dürfen, was sie (vielleicht) wissen.

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