Allheilmittel DITA?

Man kann es nicht oft genug wiederholen: DITA ist kein Allheilmittel für die Dokumentation. XML ist kein Allheilmittel für die Dokumentation.

Auch wenn es Ihnen von allen Seiten mantra-artig in den Ohren klingt, so muss eine Firma doch gesunden Menschenverstand und nüchterne Kalkulation walten lassen. Das heißt:

  1. Zunächst muss untersucht werden, ob XML-basiertes Schreiben tatsächlich einen Vorteil bringt und ob diese Vorteile die Kosten rechtfertigen. Diese Entscheidung wollen Sie sicher nicht einem Dienstleister überlassen, folglich werden Sie zu diesen Themen eigenes Know-how aufbauen müssen – was eine erste, wichtige Investition ist.
  2. Dann kann überlegt werden, ob DITA die richtige Wahl für die Dokumentstrukturen der eigenen Firma darstellt. Die Vorteile eines Standards wirken nur dann, wenn Sie sich innerhalb des Standards bewegen. Je weiter Sie sich durch Spezialisierungen vom Standard entfernen, desto aufwändiger wird die Verwaltung dieser Besonderheiten und desto lästiger wird das Mitschleppen derjenigen Teile des Standards, die Sie gar nicht benötigen.

Warum es in manchen Unternehmen, die mit oder ohne diese Überlegungen auf XML-basiertes Schreiben gewechselt haben, zu teils erheblichen Widerständen gekommen ist, untersucht Sarah O’Keefe sehr anschaulich in einer Präsentation mit dem Titel »Coping with the XML Paradigm Shift« (Link in unten genanntem Blog-Eintrag).

Mein Fazit: Auch wenn ich persönlich ein »Fan« von XML-basiertem Schreiben bin, wäre ich schlecht beraten, wenn ich dieses Vorgehen pauschal empfehlen würde. Sehr gerne helfe ich Ihnen dabei, die Prozesse und deren Konsequenzen besser zu verstehen und die Möglichkeiten mit oder ohne XML auszuloten. Zum Beispiel im Rahmen eines Workshops.

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