InDesign CS3 wird besser

Nachdem ich nicht nur auf der tekom-Tagung 2005 InDesign mit FrameMaker hinsichtlich der XML-Fähigkeiten verglichen habe, sondern auch Anfang dieses Jahres ein XML-Publishing-Projekt mit InDesign durchführen musste (»Der Kunde ist König!«), war ich nun ein sehr interessierter Zuhörer bei einer Veranstaltung zu den XML-Features der neuen Version InDesign CS3.

Immer noch müssen die XML-Strukturen einigermaßen gut zum XML-Layout-Modell von InDesign passen, das hat sich nicht geändert. Allerdings muss man für die dazu in der Regel notwendige XSL-Transformation kein externes Programm mehr verwenden, denn InDesign erlaubt ein XSL-Preprocessing beim Öffnen der XML-Datei – genau wie FrameMaker 7.2.

Ein weiteres interessantes Feature sind sogenannte »XML Rules«. Dahinter verbergen sich Script-Funktionen, die ausgehend von mit XPath-Ausdrücken spezifizierten Elemente, fast beliebige Änderungen am Dokument durchführen können. Zum Beispiel Formatierungen durchführen oder Text hinzufügen oder löschen; was auch immer über die Scripting-Schnittstelle von InDesign möglich ist. Zudem können diese XML Rules auch automatisch von bestimmten Ereignissen ausgelöst werden. Sehr interessant!

Aber bevor die Freude überhand nimmt: Die Layout-Performance von InDesign liegt nach wie vor Größenordungen unter der von FrameMaker, vor allem bei langen Textflüssen (»Stories«). Vielhundertseitige Kataloge in einem Rutsch zu produzieren, daran muss man nach wie vor nicht denken. Aber es gibt auch in der Technischen Dokumentation Anwendungen, die entweder Funktionen von InDesign benötigen oder davon profitieren können. Und im Rahmen von XML-basierten Prozessen ist das Produkt nun ein besserer Mitspieler als zuvor.

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