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InDesign CS4 – Was ist neu?

InDesign CS4, die Schachtel

[Weiter unten: Was FrameMaker immer noch exklusiv hat]
Heute wurde die Adobe Creative Suite CS4 vorgestellt und natürlich interessieren sich alle FrameMaker-Anwender für den Fortschritt beim Flaggschiff InDesign; hier in Kürze meine subjektive Auswahl an Neuigkeiten mit kurzen Kommentaren. Ich sehe drei größere Themen:

  • Bedingter Text: Zusätzlich zu Ebenen sicher eine hilfreiche Möglichkeit, um zum Beispiel verschiedene Preise in einem gemeinsamen Layout unterzubringen. Laut Screenshot können die den Bedingungen zugeordneten Texte wie Ebenen ein- und ausblenden lassen, was aber passiert, wenn einem Text mehrere Bedingungen zugewiesen sind? Geht das überhaupt?
  • Querverweise: Na endlich, kann man nur sagen. Für lange Dokumente muss man noch abwarten, welche Bausteine zur Formulierung der Querverweise angeboten werden, lässt sich zum Beispiel die Kapitelnummer integrieren?
  • InDesign Markup Language: MIF, ich hör’ dir trapsen. Großer Vorteil: IDML wird in XML notiert, wie sonst? So wie derzeit in einigen Prozessen MIF für (unstrukturierten) FrameMaker generiert wird, könnte man nun auch IDML erzeugen (mit Standard-XSL-Programmierung) um quasi fertige InDesign-Dokumente zu erstellen. Aber: InDesign ist deswegen immer noch nicht Textfluss-orientiert, es ist also offen, wie auf unterschiedlich große Textmengen reagiert wird. FrameMaker hat hier wenig Probleme, vor allem Dank der automatischen Vorgabeseitenzuweisung. Und für große Textmengen würde ich wohl doch eher einen XML-Publishing-Prozess empfehlen.

Und dann noch:

  • Nichts Neues im Bereich XML-Unterstützung, das heißt es bleibt dabei, dass InDesign als XML-Editor im Vergleich zu FrameMaker kaum geeignet ist.
  • Automatischer Textfluss: Die verbesserte Funktion erfordert dennoch »einen Klick«, was sich bremsend auf automatische Prozesse auswirken könnte. Und wo steckt die automatische Masterseiten-Zuweisung?
  • Duplizieren und versetzt einfügen: Hey, das kenne ich doch von PageMaker 4 (oder sogar früher?)
  • GREP-Unterstützung für Zeichenformate: Hier kann man das Dokument mit regulären Ausrücken durchsuchen, wow!
  • Unterstützung der Zeichenflächen aus Illustrator CS4: Bessere Integration mit Illustrator ist immer gut, aber was Zeichenflächen sind, muss ich noch herausfinden…

Alle Informationen finden Sie hier:

Was FrameMaker immer noch exklusiv hat

(Sinngemäß zitiert nach Peter Gold http://www.knowhowpro.com/, der diese Punkte in einer Antwort auf Sarah O’Keefes Blogbeitrag zum Thema zusammengestellt hat.)

Als FrameMaker-Anwender können Ihnen fehlen:

  • Zwischenüberschrift (Run-in header)
  • Seitliche Überschriften (Marginalien und Marginalspalte)
  • Fließtext-Absätze über alle Spalten und evtl. auch die Marginalspalte
  • Tabellen sortieren
  • Änderungsverfolgung (seit FrameMaker 8)
  • Logische Ausdrücke zum Ein-/Ausblenden von Textbedingungen (seit FrameMaker 8)
  • Absatzabstände werden bei InDesign additiv berechnet, bei FrameMaker wird immer der größere Wert verwendet; dies macht es je nach Layout schwieriger automatisch die richtigen Abstände zu erhalten.
  • Rahmen oberhalb/unterhalb eines Absatzes, InDesign hat hier nur Linien zu bieten.

Und weiter merkt Peter Gold an, dass einige Dinge in InDesign CS4 zwar möglich, aber komplizierter umzusetzen sind:

  • Um einem Querverweis zu folgen braucht man in FrameMaker nur zu Strg+Alt+Klicken, in InDesign muss man den Querverweis in einem separaten Panel finden; dies kann bei vielen Querverweisen unübersichtlich sein, allerdings kann man dort zu Quelle und Ziel gleichermaßen springen.
  • In einer Index-Marke können nicht mehrere Indexeinträge gleichzeitig definiert werden
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