Jürgen Siebert von Fontshop, von mir schon des Öfteren zitiert oder verlinkt, hat kürzlich den Stand der Dinge bezüglich Schriften und Schrifttechnologien auch aus meiner Sicht korrekt zusammengefasst. Und zumindest für die mit Fontshop verbundene Schriftbibliothek FontFont (darunter FF Meta, FF DIN u.v.a.m.) deutliche Schritte angekündigt:
Es wird diese Fonts nicht länger in PostScript-Type-1- oder einfachen TrueType-Formaten geben!
Diese Technologien sind überholt, alles spricht heute dafür vollständig auf OpenType zu setzen. Die Neuausrichtung spiegelt sich bereits in der aktuell erschienenen Broschüre FontFont 50 wieder.
Wie ich in den letzten Wochen hörte, haben auch namhafte Industrieunternehmen verstanden, dass hier Handlungsbedarf herrscht. Drei Beispiele aus drei Unternehmen:
- Wechsel von zwei Familien zu je sechs Schnitten im Type-1-Format (mind. 24 Dateien) auf je vier Schnitte OpenType (8 Dateien) samt Stilverlinkung und natürlich pan-europäischem Zeichenausbau
- Erweiterung der OpenType-Hausschrift um thailändische Zeichen
- Integration spezieller Sonderzeichen, die bislang in ca. einem Dutzend Type-1-Schriften vorlagen, in eine OpenType-Familie
Wann ist es in Ihrer Firma so weit? Wird bei Schrift-Entscheidungen auch an die Bedürfnisse der technischen Redaktion gedacht? Auch zu diesen Fragen können Sie sich an mich wenden.
Lesen Sie die Originalbeiträge von Jürgen Siebert hier:
- Die typografischen Milieus 2010
- Die Font-Standards 2010
- Periodensystem der Fontelemente
- Grund zur FFreude im Büro
Sehr schön finde ich auf S. 34 der o.a. Broschüre die Darstellung der OpenType-Schrift FF Trixie, vor allem die wie von Hand darüber gemalten Akzente (die natürlich dennoch korrekt Unicode-kodiert sind):
Einen durchaus amüsanten Versuch, des Bezeichnungs- und Technologie-Wirrwarrs Herr zu werden, hat Jürgen Siebert auch unternommen: ein Periodensystem der Fontelemente (als PDF im angegebenen Artikel verlinkt):
¹) Font-Freude